Königlich & gsund
Seit einigen Jahren wächst die Artischocke im Marchfeld und hat Einzug in die heimische
Küche gehalten.
D
ie ursprünglich in Nordafrika beheimatete Distelart ver-
dankt ihren Namen der griechischen Mythologie. Als Zeus von der schönen Nymphe Cynara zurückgewiesen wurde, verwandelte er sie in eine Distel – die Artischocke (Cynara car- dunculus).
Essbar sind die fleischigen, ziegel- förmig angeordneten Hüllblätter und die Blütenböden mit dem Arti- schockenherz als innerster Teil. Kleine Blütenköpfe („Babyartischo- cken“) werden im Ganzen gebraten, gekocht oder frittiert. Größere Ex- emplare kocht man in Zitronenwasser weich. Die Blättchen werden dann einzeln gezupft, in eine Vinaigrette getaucht und mit den Zähnen abgelöst.
{MEI
NACHHALTIGER TIPP}
„Aus den gründlich geschälten Stielen und Blättern der Artischocke kann man eine schmackhafte Artischockensuppe zubereiten.“
Gertraud P., Kundin von Nah&Frisch Marktgemeinde Hagenbrunn, NÖ
„Zum Einlegen von Artischocken ein neutrales Öl wie Sonnenblumen- oder Rapsöl verwenden. Olivenöl übertüncht den Geschmack.“
Sabine Herzog, Nah&Frisch Kauffrau in Krumau/Kamp, NÖ
„Den Artischockenboden klein hacken und wie Schnittlauch aufs Brot streuen – herrlich!“
Elisabeth M., Kundin von Nah&Frisch Kauffrau
Gabriele Degenfellner in Waldneukirchen, OÖ
DIE ARTISCHOCKE
ERNTEZEIT: Die Blütenköpfe sind in Österreich von Ende Juli bis Oktober erntereif.
REIFEZEICHEN: Kompakte, feste Blütenstände mit bräunlichen Spitzen. Geerntet wird, noch bevor sie violett zu blühen beginnen.
HEILEND: Der Bitterstoff Cynarin regt den Stoffwechsel der Leber an. Die Artischocke soll den Cholesterinspiegel senken und gilt als appetitanregend.
Kurios:
In den 1930er-Jahren entflammte in den USA zwischen der Mafia und den Artischo- ckenbauern eine Auseinandersetzung und die Mafia erlangte das Monopol für den Artischockenhandel. Der New Yorker Bür- germeister bereitete dem „Artischocken- krieg“ ein Ende, indem er kurzfristig ein Verkaufsverbot erließ, um die
Korruption einzudämmen.
ARTISCHOCKENCREME
Gekochte Artischockenböden (frisch oder aus dem Glas) mit Olivenöl, Zitro- nensaft, Pfeffer, Salz und Basilikum zu einer glatten Creme
pürieren. Mit Crostini oder als
Brotaufstrich servieren.