rsprünglich kommt Maria Pöll aus der Gastronomie, und das merkt man auch. Sie ist eine, die anpacken kann, nie den Überblick verliert
und auch beim größten Stress noch immer freundlich bleibt. Ihre langjährige Anstellung endete 2014 mit einer überraschenden Kündigung. „Momentan hat es mir den Boden unter den Füßen weggezogen“, erinnert sie sich. Doch die resche Waldviertlerin verschwendete nicht viel Zeit mit Trübsalblasen. Als sie kurz darauf erfuhr, dass für das Lebensmittelgeschäft in Rastenfeld ein Pächter gesucht wird, hat sie sich sofort mit dem Bürgermeister verabredet.
Vieles unter einem Dach
Am 1. Dezember 2014 übernahm sie das alte Lebensmittelgeschäft am Hauptplatz. „Damals war schon im Gespräch, dass in Rastenfeld ein Nahversorgungszentrum gebaut werden soll“, erzählt die Kauffrau. Die Fertigstellung dauerte ein paar Jahre, aber Anfang 2019 konnte Maria mit ihren fünf Mitarbeitern ins neue Zentrum im Ortskern übersiedeln. Die Kauffrau schätzt die modernen Räum- lichkeiten, zumal das alte Geschäft in einem denkmalgeschützten Gebäude mit vielen Stufen, engen Türen und einer schlechten Kühlung untergebracht war. „Im Sommer arbeiteten wir oft bei 35 Grad. Den Eröffnungstag im Nahversor- gungszentrum haben wir herbeigesehnt.“
Chance für Nahversorger
Warum die Leute in ihr Geschäft kommen? Da muss die Kauffrau nicht lange überlegen. „Unser Warenmix aus Lebensmitteln, lokalen und regionalen Spezia- litäten über Körperpflegeprodukte bis zu Geschenkartikeln.“ Besonders wichtig ist für sie auch der persönliche Kontakt. „Ein Teil unserer Kunden sind Ausflügler, die zu den Kampseen fahren, aber rund 60 Prozent kenne ich persönlich. Wir reden sie beim Namen an, wünschen einen schönen Tag, suchen das Gespräch“, sagt Maria. Darin sehe sie auch die große Chance für Nahversorger. „Dadurch können wir uns von den großen Ketten abheben, bei denen man anonym ein- kauft.“ Ihre Kunden danken es mit positivem Feedback. „Sie loben unsere Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, weil wir, z. B. älteren Herrschaften, die Einkäufe auf den Parkplatz tragen.“
Liebe zum Dorf und zur Region
Im „aus’m Dorf“-Regal wird eine Vielzahl an Spezialitäten angeboten, etwa Honig, Rapsöl, Teigwaren, Marmeladen, Linsen, Popcornmais und Erdäpfel. „Erdäpfel sind im Waldviertel heimisch, da verkaufe ich doch keine aus Ägypten“, sagt Maria. Als die Kunden während der Corona-Krise Spargel nachfragten, hat sie sie gebeten, auf den Spargel aus dem Marchfeld zu warten. „Sie haben das verstanden und meinten, das wäre eine gute Einstellung.“ Überhaupt, die Regionalität, die sei bei ihr eine Herzensangelegenheit. „Man muss die Trans- portwege so kurz wie möglich halten. Wir möchten den Produkten aus’m Dorf und aus unserem Land die Wertschätzung entgegenbringen, die sie verdienen.“
Schmuckkasterl und Bio-Produkte
Auch Hobbykünstlern und Kunsthandwerkern aus der Umgebung wird beim Nahversorger eine Verkaufsplattform geboten. In drei alten, restaurierten Holz- kästen knapp vor der Kasse werden selbst gemachte Accessoires aus der Region präsentiert. Das Angebot im „Rastenfelder Schmuckkasterl“ reicht von gehäkelten Stofftieren über Taschen aus Filz, Badezusätzen, Holzarbeiten, Schmuck bis hin zu handgemachtem Papier und Gin. Auch das Bio-Regal im Geschäft ist gut bestückt. Die Vitrine mit Brot und Gebäck wird zudem von drei Bäckern aus der Region, einer davon ein Bio-Bäcker, bestückt. Maria offeriert uns eine Kostprobe vom „Bio-Erpfibrot“, das so gut schmeckt, dass wir einen Aufstrich dankend ablehnen.
DAS GSCHÄFT
Maria Pöll, 3532 Rastenfeld Nr. 25, NÖ
Öffnungszeiten:
Montag, Mittwoch bis Freitag: 6:30–18:30 Uhr Dienstag, Samstag: 6:30–12:00 Uhr
Sonntag: 8:00–10:30 Uhr
Telefon: 02826/7775
www.nahundfrisch.at/de/kaufmann/poell
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www.danklorix.de
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www.klimaaktiv.at
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www.riomare.at