Saisonal genießen

Von scharf bis aua!

Chilis erfreuen sich hierzulande immer größerer Beliebtheit. Höchste Zeit, die kleinen Scharfmacher etwas genauer zu betrachten.

Feine Chili-

Rezepte gibts auf

nahundfrisch.at

D

er Chili gehört zur Pflanzen- gattung der Paprikagewächse

(Capsicum). Heimat des Paprikas ist nicht etwa Ungarn, sondern Mittel- und Südamerika. Um das Gewürz- monopol Venedigs zu brechen, brachte Kolumbus Paprika nach Europa. Von hier aus verbreitete er sich nach Asien, wo Chili heute fixe Zutat vieler Ge- richte ist.


Verantwortlich für die Schärfe des Paprikas ist das Capsaicin, gemessen wird sie in Scoville. Während unser Gemüsepaprika null Scoville hat, weisen Pfefferoni und Kirschpaprika zwischen 100 bis 15.000 Scoville auf, Jalapeños liegen bei 1.500 bis 10.000 und sehr scharfe Chilisorten (Cayenne, Habanero) bei bis zu 500.000 Scoville.

{MEI TIPP}

„Scharfe Chilis verarbeite ich nur mit Gummihandschuhen an. Und wenn was an die Hände kommt, mit Spülmittel reinigen.“

Elfriede W., Kundin von Nah&Frisch Kaufmann

Emmerich Wöss in Kollerschlag, OÖ


„Mein Tipp für ein feuriges Chili con Carne: klassische Chilis mit Habaneros mischen, am Ende eine Rippe Bitterschokolade ins Chili reiben.“

Nah&Frisch Kaufmann Walter Nitsch in Windigsteig, NÖ


„Chilis dörren: waschen, aufschneiden, Kerngehäuse raus, bei 50 °C im Backofen (Ofentür leicht offen) trocknen lassen.“

Helga A., Kundin von Nah&Frisch Kauffrau Maria Höllermann in Mannswörth, NÖ

Foto: 123rf

DER CHILI


ERNTEZEIT: Aus heimischem Freilandanbau sind Chilis von Ende Juni bis Oktober erhältlich.

NAMEN: Der Name geht nicht auf das Land Chile zurück, sondern auf die Aztekensprache („Chilli“).

LAGERUNG: Im Kühlschrank halten sich Chilis rund drei Wochen. Die Schoten lassen sich gut einfrieren, einlegen oder dörren (siehe Tipp rechts).

DIE GLÜCKLICHMACHER

Chilis und andere scharfe Paprikasorten ver- ursachen einen Hitzereiz (bei Überdosierung auch Schmerz), der die Schweißbildung

fördert. In warmen Ländern ist dieser Effekt durchaus willkommen, da Schweiß kühlend wirkt. Zugleich reagiert der Körper auf

die Schärfe mit der Ausschüttung von

Endorphinen, die Glücksgefühle hervorrufen.

Vorsicht:

Am schärfsten sind die meisten Chilisorten rund um das Kern- gehäuse, am mildesten vorne an der Spitze. Der mutige Biss ins vordere Ende sagt daher noch nichts über ihre tatsächliche Schärfe aus.