Unterwegs in der Region

Rodelgaudi

am Zirbitzkogel

Kauffrau Michaela Moser und ihre Familie lernen die Faszination Bergaufrodeln rund um die Tonnerhütte in der Obersteiermark kennen.

Text & Fotos: Martin Huber


Von der Tonnerhütte eröffnet sich eine herrliche Aussicht über den Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen bis hin zu den Gipfeln der Gurktaler Alpen am Horizont.

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angsam schlängelt sich das Auto über die schmale, steile Straße an der Westseite des Zirbitzkogels den Berg hinauf. Es ist ein prachtvoller Winter-

tag, ab und zu blinzelt die Sonne durch den tief verschneiten Wald, immer wieder öffnen sich atemberaubende Blicke ins Tal. Allerdings sind die Augen gleich wieder auf der Straße, denn die Strecke mit ihren Steilstücken und Serpentinen erfordert durchaus Geschick im Umgang mit winterlichen Fahrverhältnissen. Als wir auf 1.600 Metern Seehöhe die Tonnerhütte im Naturpark Zirbitzkogel- Grebenzen erreichen, werden wir vom Hüttenwirt Reinhard Ferner senior be- grüßt. „Ich schmeiß euch gleich den Schlepplift an“, sagt er und holt für die siebenköpfige Gruppe Leihrodeln aus der Garage. Wir staunen, als wir die ersten „Bergaufrodeln“ zu Gesicht bekommen.


Die Bergaufrodel: eine steirische Erfindung

Damit Schlepplift und Rodel reibungslos zusammenspielen, sind die Rodeln nämlich mit einer speziellen Mechanik ausgestattet. Erfinder und Konstrukteur dieser patentierten Technik ist Reinhard Ferner junior, der sich zu uns gesellt. Der Mechanismus ist genial einfach. „Und genau das brauchts, es muss deppen- sicher sein, also sicher und deppeneinfach“, lacht Reinhard, der in die Entwicklung sowohl Praxiserfahrung aus dem Rodelsport als auch sein berufliches Wissen als Konstrukteur in der Maschinenbauindustrie einfließen ließ. „Für den Rodler sind bei der Fahrt nur vier Punkte wichtig: Liftbügel einhängen, Griff halten, möglichst weit vorn auf der Rodel sitzen und in der Bergstation Griff loslassen – dadurch löst sich der Bügel und man kann ganz einfach aus dem Lift aussteigen.“ Aber noch eine Rodel-Innovation hat Reinhard Ferner junior entwickelt: „Man liest ja immer wieder von bösen Rodelunfällen, früher noch öfter als heute. Drum hab ich mir überlegt, wie kann ich das Sportgerät sicherer machen – und hab einen Bremsmechanismus für die Rodel entwickelt. Damit verkürzt sich der Bremsweg um zwei Drittel und als Rodler hast du volle Kontrolle.“


Schlepplift statt Rodel schleppen

In der Zwischenzeit hat Reinhard Ferner senior den gleich neben der Hütte gelegenen Schlepplift gestartet und das Bergaufrodel-Abenteuer der Sieben beginnt. Nah&Frisch Kauffrau Michaela Moser aus Oberzeiring und ihre Familie machen sich auf den Weg. Mit dabei: Lebensgefährte Norbert, Nichte Barbara mit ihrem Mann Mathias und den beiden sportlichen Buben Maximilian und Valentin sowie Opa Rudolf. Kauffrau Michaela ist etwas aufgeregt: „Ich bin mindestens zehn Jahre lang nicht mehr gerodelt und gespannt, wie das heute funktioniert.“ Maximilian und Valentin sind die ersten, die sich vom Schlepplift über die frisch präparierte Trasse mit ihren Rodeln nach oben ziehen lassen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht genießen sie das völlig neue Gefühl, bergauf zu rodeln. Die einfache Me- chanik an den Rodeln hat sich bewährt: Keiner unserer „glorreichen Sieben“ hat Probleme beim Schlepplift.


Rodelduelle im Pulverschnee

„Gemmas an! Welche Strecke pack ma zuerst?“, fragt Opa Rudolf bei der Bergstation des Schleppliftes in die Runde. „Direkt owi, so schnell wie’s geht“, ruft Valentin. Und schon starten er und sein Bruder Maximilian los. Sie nehmen die Strecke direkt entlang der Skipiste. Der Rest der Gruppe folgt ihnen, kann aber mit der Geschwindigkeit der Buben nicht mithalten. Kauffrau Michaela lässt es ordentlich krachen und liefert sich mit ihrer Nichte ein Duell, das sie knapp für sich entscheidet. Die Sonne strahlt vom Himmel. Der pulvrige Schnee staubt meterweit in die Höhe, wenn die Rodler mit den Füßen lenken und ganz besonders beim Betätigen der Handbremse. Auf die erste Abfahrt folgt – nach neuerlichem Bergaufrodeln – gleich eine zweite. Die Gruppe entscheidet sich für dieselbe Strecke, schließlich hat der eine oder andere Rodelduell-verlierer noch eine Rechnung offen.


Abenteuer im Zirbenwald

Für die dritte Rodelfahrt des Tages nehmen die Rodler eine andere Route ins Visier. Diese führt vorerst über einen schmalen Weg durch einen dicht verschneiten Zirbenwald. Dann wird das Gelände flach, führt sogar etwas bergauf. Die Sieben stapfen knöcheltief durch den Neuschnee. Der als „Strecke 1“ beschilderte Pfad ist nun nicht mehr präpariert und führt durch ein Gebiet, in dem sich Waldpassagen und Lichtungen abwechseln. Diese geben den einen oder anderen Blick auf den markantesten Berg der Region, den 2.396 Meter hohen Zirbitzkogel, frei. „Sind wir schon noch auf der Rodelstrecke?“ Valentin beschleicht das Gefühl, dass der Weg nicht mehr stimmt. „Das passt schon, wir müssen die Rodeln nur noch ein Stückerl runterziehen. Dann kommen wir wieder auf eine präparierte Bahn“, beruhigt ihn Michaela. In der Zwischenzeit ist leichter Wind aufgekommen, der hin und wieder flockig-leichten Schnee von den Bäumen weht und in der Sonne glitzern lässt. Die Rodlergruppe wandert an idyllischen Hütten vorbei und genießt die zauberhafte Winterlandschaft, nur die Buben werden ungeduldig.


Schussfahrt zur Tonnerhütte

Ein paar Minuten später erblicken die beiden den Startpunkt der frisch präparierten Rodelbahn. Jetzt gibt es kein Halten mehr, ihr Schritt wird schneller und schneller. Und schon flitzen sie talwärts. Diese Strecke ist deutlich flacher als jene vom frühen Morgen. Umso mehr ist hier Rodel- technik und Windschlüpfrigkeit gefragt. Das haben die Burschen sofort durchschaut – sie erreichen deutlich vor dem Rest der Gruppe die Tonner- hütte. „Einmal noch die schnelle Strecke“, schlägt Maximilian vor. Das braucht er kein zweites Mal zu sagen: Die gesamte Familie gönnt sich eine weitere genussvolle Bergaufrodel-partie mit rasanter Talfahrt. Inklusive weit aufstaubender Schneefontänen und jeder Menge Rodelgaudi, die bei einem klassischen Einkehrschwung in der Tonnerhütte gemütlich ausklingt. Die Sieben sind sich einig: „Im nächsten Winter rodeln wir wieder am Zirbitz- kogel – bergab und bergauf!“

Das Bergaufrodeln wurde von Reinhard Ferner junior erfunden. Mithilfe einer einfach zu bedienenden Mechanik an der Rodel kann ein Schlepplift für die Bergfahrt benutzt werden.





„Zwoa Kufen,

a gführiger

Schnee – juchee!“

Die beiden Brüder Maximilian und Valentin geben das Tempo vor, der Rest der Rodel- gruppe sieht sie zumeist nur von hinten.

Die Bergaufrodeln haben eine stark wirkende Handbremse eingebaut – das macht das Rodeln sicherer.




Daumen hoch beim Gruppenbild vorm Einkehrschwung: Michaela Moser und ihre

Familie hatten sichtlich Spaß bei ihrer Rodelpartie am Zirbitzkogel. Ihr Fazit: „Des werma im nächsten Winter sicher wiederholen!“


INFOS & KONTAKT


Ski- und Rodelgebiet Tonnerhütte:

www.tonnerhuette.at


Alle Infos zur Bergaufrodel:

www.bergaufrodel.at


Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen:

www.natura.at

Nah&Frisch Kauffrau Michaela Moser

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www.milka.at

Du warst „AMA-Käsekaiserin“ und „Nahversorgerin des Jahres“. Planst du einen dritten Streich?

Michaela: Nein, so was kann man nicht planen. Das passiert – ich hab mich mit meinem Team einfach bemüht. Und ich bin froh darüber, dass ich diese tollen Erfahrungen machen durfte.


In deinem neuen Geschäft in Oberzeiring legst du großen Wert auf lokale und regionale Produkte. Was bietest du deinen Kunden?

Michaela: Die Palette unserer Spezialitäten aus’m Dorf und aus der Region ist mittlerweile schon recht umfangreich. Hervorragende Eier liefern die Familie Beren aus Oberzeiring sowie der Bio-Hias am Pichl, Familie Panzer in Pusterwald. Der Oberzeiringer Werner Haberl stellt exzellente Edelbrände her – von Apfel über Zirbe bis zum Gin. Ausge- zeichneten Honig produzieren die Oberzeiringer Bienen der Familie Kreuzer.


Welche zusätzlichen Dienstleistungen können Kunden von dir erwarten?

Michaela: Bei Feiern und Veranstaltungen sorgen wir mit unserem Brötchen- und Plattenservice für das leibliche Wohl. Besonders beliebt sind unsere gefüllten Riesenbrezen. Außerdem stellen wir gerne Ge- schenkkörbe zusammen und bieten einen Zustelldienst an. Seit Kurzem haben wir in unserem Geschäft eine gemütliche „Mei Eck“-Kaffee-Ecke eingerichtet. Die kommt sehr gut an – viele unserer Kunden lieben halt das Zamhocken bei einem guten Kaffee.

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www.coca-cola-oesterreich.at

Nah&Frisch Michaela Moser, Hauptstraße 13, 8762 Oberzeiring, Stmk.

https://www.nahundfrisch.at/de/kaufmann/moser-michaela

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www.grannys.at