Heilender Holler
Von der Blüte bis zur Beere
steckt der Holler voll gesunder Energie.
K
elten und Germanen galt der Hollerstrauch als heilig.
Darum verdankt er auch seinen Namen der germanischen Göttin Holla. Bis in unsere Zeit hat sich im Volksglauben die Vorstellung erhalten, in seinen Ästen wohnten gute Geister, die das Haus und seine Bewohner beschützten. Deshalb durfte man keinen Hollerbusch fällen, da man die Hausgeister ihrer Wohnstätte beraubte.
Heute wird der Holler wegen seiner Inhaltsstoffe geschätzt. Sein hoher Gehalt an Vitamin C und Eisen stärkt das Immunsystem und
fördert die Blutbildung. Außerdem verringert Hollersaft laut einer
Studie der Universität Gießen
die Erkrankungsdauer und
Beschwerden bei Verkühlung
und Grippe deutlich.
{MEI TIPP}
„1 EL Hollergelee langsam auf der Zunge zergehen lassen, hilft bei Halsweh!“
Erna B., Kundin von Nah&Frisch Kauffrau Lengauer in Mettmach, OÖ
„Hollerbeeren niemals roh essen
und immer nur reif verarbeiten, da unreife Beeren zu starken Verdauungsproblemen führen können.“
Irmtraud Eckl, Nah&Frisch Kauffrau in Marul, Vbg.
„Hollersaft lässt sich gut einfrieren. Im Winter verwende ich ihn für Hollersuppe mit Schneenockerln.“
Horst Fahrnberger, Nah&Frisch Kaufmann in Puchenstuben, NÖ
DER HOLLER
ERNTE BLÜTEN: Mai bis Juni
ERNTE BEEREN: August bis Oktober
NAMEN: Holler, Schwarzholder, Holunder, Schwitztee, Fliedertee, Betscheletee. Im Englischen heißt der Holunderstrauch „Elder-Tree“, also Ahnenbaum.
REIFEZEICHEN: Wenn die Hollerbeeren eine kräftige schwarz- violette Färbung aufweisen, ist es Zeit
für die Ernte.
LAGERUNG: max. eine Woche im Kühlschrank
HOLLERLIKÖR
2 l Hollerbeeren mit 1 l Wasser 30 Minuten leicht köcheln lassen. Ausgekühlt durch ein Tuch pressen. Den Saft mit 500 g Zucker, einer Zimtstange, einer Vanilleschote und 3 EL Vanillezucker erneut aufkochen und erkalten lassen. Mit einem halben Liter Weingeist mischen und abfüllen. Die
Flaschen an einem dunklen und kühlen
Ort mindestens zwei Monate lagern.
Kurios:
Im Inntal verehrte man bis ins 18. Jahrhundert den Holler- baum so sehr, dass man beim Vorbeigehen den Hut vor ihm zog und das Abholzen unter Strafe verboten war.